Reha Steglitz

In Arbeitsgemeinschaften, Besprechungen und Versammlungen im gemeindepsychiatrischen Feld, wurden immer wieder unzufriedene Stimmen von Betroffenen und Profis zur aktuellen Umgehensweise bzw. Behandlungspraxis in Berlin laut. Es tauchten Fragen auf: Was bedeutet psychisch krank sein in Berlin? Wie gestaltet sich die „Deutungshoheit“ was oder wer psychisch krank ist? Sind wir zufrieden mit der Entwicklung der Versorgungslage psychisch beeinträchtigter Menschen in unserer Landschaft?
Es existieren einerseits immer noch Lücken im Versorgungssystem und andererseits nimmt die Angst der Betroffenen, nicht adäquat behandelt zu werden, immer mehr zu. Die veränderte Gesetzeslage mit dem Bundesteilhabegesetz (BTHG) bringt neue Anforderungen an alle Beteiligten mit sich. Viele Detailfragen sind ungeklärt und nach nunmehr über 40 Jahren Sozialpsychiatrie-Geschichte in Deutschland schien es den Initiatoren an der Zeit, sich öffentlich über die bisherige und anstehende zukünftige Entwicklung laut Gedanken zu machen.
Entstanden ist das Berliner Manifest, als Fazit eines Resumés der vergangenen Jahre, ein Forderungskatalog hinsichtlich noch zu verändernder bzw. zu entwickelnder Aspekte/Leistungsangebote/Einrichtungen/Umgehensweisen.
Nach Fertigstellung wird das Manifest als Diskussionsgrundlage für Profis, Betroffenen und Personen aus der Politik Szene dienen.

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